FF Adlwang

Ereignisse von 1919 – 1945

Erst im Jahr 1919 fand wieder eine Generalversammlung statt. Der Protokollführer berichtet von einer „Neugründung bzw. Kommandoübernahme“.

Folgender Ausschuss wurde gewählt:

Obmann: Josef Passenbrunner
Obmann-Stv.: Leopold Zehethofer
Schriftführer: Albert Wiesmann
Kassier: Leopold Altmann
Löschmeister: Josef Achleitner
I. LM-Stellvertreter: Heinrich Dorfer
II. LM-Stellvertreter: Anton Angerbauer
Spritzenmeister: Vinzenz Spatt jun.
I. SPM-Stellvertreter: Johann Bachleitner jun.
II. SPM-Stellvertreter: Franz Höllhuber jun.
Zeugwart: Johann Oberhuber
I. ZW-Stellvertreter: Ignaz Dickbauer
II. ZW-Stellvertreter: Franz Geistberger
I. Hornist: Josef Angerbauer
II. Hornist: Alois Hieslmayr
III. Hornist: Franz Altmann

Bild 1: Generlversammlung

25 Jahre nach der Gründung der Feuerwehr hat sich bereits der erste Generationswechsel im Ausschuss vollzogen. Nur das Gründungsmitglied Schmiedemeister Vinzenz Spatt jun. ist im Jahre 1919 noch im Ausschuss vertreten.

Steigermannschaft:
Buchner Johann, Buchner Josef, Dickbauer Florian, Spatt Heinrich, Schwarzenbrunner Karl, Wasserbauer Franz, Mandorfer Florian, Innerhaider Franz, Felberbauer Florian, Altmann Johann, Spernbauer Josef, Mandorfer Josef, Pfusterwimmer Hermann.
Spritzenmannschaft: Zeilinger Georg, Barteder Leopold, Wasserbauer Johann, Nöbauer Ignaz, Hageneder Engelbert, Geistberger Florian, Oberreiter Max, Staudinger Anton, Bloderer Josef, Herzog Franz, Dietermair Karl, Altmann Michl, Panhuber Johann, Panhuber Florian jun., Kögl Peter, Baumgartner Leopold, Kals Josef, Johann Lagerstorfer etc.

Bei der Generalversammlung waren 63 Mitglieder anwesend.

1920 – 1922

Der Beginn der 20er Jahre war eine schwere Zeit für die Feuerwehr. Für die Jahre 1920 und 1921 teilt der Schriftführer mit, dass in der Vereinsführung kurzzeitig ein Stillstand eingetreten war, denn der Gemeindevertretung wurde sogar die Führung überlassen. Es dürften Probleme oder Differenzen beim Brand der Weignergüter in Mühlgrub Nr.: 35 und 36 aufgetreten sein. Gemäss Gemeinderatsprotokoll vom 24.5.1920, Pkt. 4. Feuerwehrangelegenheit heißt es: „Der Gemeindeausschuß beschließt in der diesbezüglichen Sache, sämtliche Schuldigen schriftlich in der Gemeindekanzlei vorzuladen und unter Beisein der Feuerwehrausschüsse, diesen Fall zu schlichten.“
 Ende des Jahres 1920 wurde unter Vermittlung der Gemeindevorstehung die Feuerwehr „neu gegründet bzw. wieder in Funktion getreten“.

Alle Ausschüsse wurden in ihrer Funktion wieder bestätigt.

Der Gemeinderat hat ebenfalls in der Sitzung vom 7.9.1920 gemäss Tagesordnung unter Pkt. 7. folgendes beschlossen:
„Die Taxe für Spritzenbespannung bei einem Brandunglücke wird mit K 40 festgesetzt, sowie deren Bespannung durch Herrn Herzog und Zeilinger geschehen muß, eventuell im Notfalle die Pferde durch hochw. Herrn Pfarrer beigestellt werden müssen. Die Auslagen für Depotreinigung und Spritzenputzen wo hiefür die Rechnung von K 75.- aufliegt wird von der Gemeindekasse gezahlt.“

Schmiedemeister Vinzenz Spatt jun. erhält für sein 25jähriges Dienstjubiläum vom Feuerwehrkommando ein Anerkennungs-Diplom.

Bild 2: 25Jahre Anerkennungsdiplom

1922    

Beim Brand des „Wegmacherhäuschens“ in Emsenhub 4 am 24.6.1922 war das Problem der Bespannung der Spritze wieder akut geworden. Es wurde wiederum beschlossen, den Übelstand zu beseitigen.

Sämtliche Mitglieder der Feuerwehr hatten, wenn es deren Vermögensverhältnisse erlaubten, eine Montur anzuschaffen. Die Anschaffung von Tellermützen fand vorerst keine Zustimmung.

Am 10. Juni fand eine umfangreiche Übung statt, danach tagte der Feuerwehrausschuss, wozu auch drei Vertreter der Gemeinde geladen wurden. Anlass der Besprechung war ein geplantes Sängerfest in Adlwang. Der dritte Besprechungspunkt betraf die Bestellung der Leitung der Filiale Mandorf der hiesigen Feuerwehr. Als „Filialleiter“ wurde Florian Panhuber bestellt, die Mitgliederzahl betrug 14 Mann.

Hinsichtlich Zustand der Feuerwehrausrüstung bzw. notwendigen Neuanschaffungen ist aus dem Gemeinderatsprotokoll vom 20.6.1922, zu entnehmen:

P1: Über Antrag der hiesigen Feuerwehr sollen 100 m Feuerwehrschläuche angekauft werden. „Da die Feuerwehr schlechte Schläuche und teilweise gänzlich unbrauchbare besitzt, beschließt der Gemeindeausschuß zum Ankauf von 100 m Schläuche welche von der Firma Rosenbauer in Linz bezogen werden, eine 4000 perzentige Einhebung auf die direkten Steuern hierorts vorzunehmen bezw. diese Einhebung zugleich mit der Gemeindeumlage einzukassieren. Der Betrag für die angekauften Schläuche, welcher vor der Einhebung schon gezahlt werden muß, wird einstweilen aus Privaten erstanden.“

P2: „Beschließt der Gemeindeausschuß, daß die alte Feuerwehrspritze (ohne Saugwerk) welche im Feuerwehrdepot steht und überhaupt nie in Benützung ist, der Ortschaft Mandorf überstellt wird und zwar im Hause Nr.: 21 Besitzer des Druschlhubergutes im seinem nebenstehenden feuersicheren Presshause untergebracht wird. Die hiezu gehörigen und erforderlichen Geräte müssen unter Beiziehung des Obmannes oder eines Fachverständigen von der Feuerwehr der alten Spritze beigegeben werden.“

P3: „Bezüglich des Auftrages von der O.Öst. Landesanstalt für Viehversicherung, wo zur Bespannung der Spritze, die Pferde versichert werden müssen, beschließt der Gemeindeausschuß, daß für die Bespannung der Spritze in der Ortschaft Mandorf 2 Pferde und in der Dorfortschaft Adlwang 4 Pferde zur Versicherung aufgenommen werden worüber Herr Gemeinderat Franz Höhlhuber (Höllhuber)Obmann des gewesenen Pferdeversicherungsvereines das Referat übernommen hat.“

Gemeinderatsprotokoll: 7.10.1922:
P13:    „Hat der Gemeinderat beschlossen zwei Pferde zur Spritzenbespannung im Brandfalle bei der Landesversicherung mit 10.000.000.- K zu versichern.“

1923

Bild 8b 1923Im 1. Weltkrieg mussten auch in Adlwang fast alle Kirchenglocken zur Kriegsmaterialbeschaffung abgeliefert werden. 1923 gelang es durch einen Spendenaufruf 3 neue Glocken anzuschaffen. Bei der feierlichen Glockenweihe nahm die Feuerwehr Adlwang in Uniform teil.

Bild 3: 1923

1924

Generalversammlung 20. 4.1924 – Folgender Ausschuss wurde gewählt bzw. wiedergewählt:

Obmann: Josef Passenbrunner, Unterbrandnergut Ma 36    
I. Obmann Stellvertreter: Leopold Zehethofer, Mesner und Kaufmann A 8
II. Obmann Stellvertreter: Ignaz Dickbauer, Greimühle A 15
Schriftführer: Hans Schönhofer, Lehrer
Kassier: Leopold Altmann, Mayr zu Flachenegg Ma 23
Löschmeister: Heinrich Dorfer, Kollmannhubergut Mö 4
I. Stellvertreter: Anton Angerbauer, S. v. Schwarzlehnergut Ma 43
II. Stellvertreter: Dietermayr Karl, Hartmairgut Ma 39
Spritzenmeister: Vinzenz Spatt jun., Hufschmiedmeister A9
I. Stellvertreter: Franz Höhlhuber jun., S. v. Gangl Ma 29
II. Stellvertreter: Johann Bachleitner, Schneidermeister A 4
I. Zeugwart: Mathias Pimminger    
II. Stellvertreter: Johann Panhuber, Hartl in Aigen Ma 30
III. Stellvertreter: Franz Ebner, Pogmayr Em 24
Schlauchlinie: Johann Oberhuber, Kaufmann A 6
I. Hornist: Johann Altmann, Oberbrandnergut Ma 34    
II. = :  Josef Angerbauer    
III. = :  Albert Wiesmann , Gemeindesekretär    

Am 24. April wurde eine Hauptübung abgehalten. Als Brandobjekt diente der Herzogstadl. „Das Wasser wurde aus der im Dorfe befindlichen Feuerwehrlache entnommen. Die Übung nahm einen guten Verlauf.“ Alles war aber doch nicht in Ordnung. In der anschließenden Besprechung gab es Beschwerde über das Erscheinen der Feuerwehrleute. Von den 38 Mitglieder waren 13 Männer zur Übung nicht erschienen. Die anwesenden Kameraden beschlossen daher einstimmig, dass für unentschuldigtes Fernbleiben einer Übung eine Strafgebühr von 20.000 Kr. fällig ist. Mit der Einhebung allfälliger Strafgebühren wurde Löschmeister Heinrich Dorfer betraut. „Weiters wurde ein Schiedsgericht eingesetzt, daß jedes Ausbleiben eines Mitgliedes, ob er zu entschuldigen ist oder nicht, zu entscheiden hat.“ Das Schiedsgericht setzte sich aus den Herren Florian Gaißberger, Heinrich Dorfer, Franz Ebner, Franz Wasserbauer und Karl Schwarzenbrunner zusammen.
In dieser Sitzung erfolgte auch die Beschlussfassung, dass 3 Helme, 3 Blusen, 6 Hosen, 4 Leinen, 3 Beilpicken, 2 Überschwünge und 2 Schwämme angeschafft werden sollen. Auch die einzige Leiter war in einem schlechten Zustand, für eine eventuelle Anschaffung soll eine Preisauskunft bei Fa. Rosenbauer eingeholt werden.
Die nächste Übung fand am 1. Mai beim Pomairgut in Emsenhub statt. Von den 38 Mitgliedern der Feuerwehr waren bis auf 3 alle anwesend. Schon bei der nächsten Übung am 14. Mai haben nur 18 Mitglieder teilgenommen. Ob nun tatsächlich Strafgebühren eingehoben wurden, ist nicht bekannt.

Die freiwillige Feuerwehr Adlwang feiert am 1. Juni 1924 das 30jähriges Gründungsfest.

Bild 4: Gruppenbild vom 1. Juni 1924
1. Reihe sitzend von links: Leopold Altmann, I. Obm. Stellv. Leopold Zehethofer, P. Florian Groiss, Bgm. Johann Mandorfer, n.b. Johann Winkler (Obm. FF Grünburg), Obmann Josef Passenbrunner, Alt-Bgm. Johann Altmann sen., II. Obm. Stellv. Ignaz Dickbauer, n.b. (event. Schönhofer), davor die beiden Hornisten Josef Angerbauer und Johann Altmann jun.
Stehende Reihe von links: n.b., Franz Höllhuber., n.b, Georg Haslmair, n.b., n.b., (event. Georg Zeilinger), Karl Schwarzenbrunner, Franz Ebmer, n.b., Josef Pürstinger, n.b., n.b., Karl Panhuber, Johann Bachleitner, Heinrich Dorfer, Vinzenz Spatt

In der Vollversammlung im Juni gab es eine Diskussion über die bevorstehende Ausrückung zum Fronleichnamstag. Ein großer Teil der Anwesenden Mitglieder waren gegen die Teilnahme. Dieser Beschluss löste wiederum bei anderen Mitgliedern „berechtigten Unwillen hervor und dürfte auch nachteilige Folgen für die hiesige Wehr bringen.“

Bild 5: Feuerwehr Adlwang

Feuerwehr AdlwangAn der nächsten Ausschusssitzung nahmen auch Bürgermeister Johann Mandorfer und Pfarrer Florian Groiß teil, um das anstehende Problem der Teilnahme der Feuerwehr beim Fronleichnamsfest zu entspannen. Pater Florian Groiß stellte in seiner Ausführung im Wesentlichen dar, dass die Feuerwehr nicht seinetwegen mitmarschieren muss, sondern es soll ein Zeichen der allgemeinen Verbundenheit gesetzt werden. Anlass der Missstimmung dürfte die kritische Predigt beim 30jährigen Gründungsfest gewesen sein. Nach den Ausführungen des Pfarrers beschließt der Ausschuss die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession.

Am 28. Oktober 1924 rückte die Feuerwehr zum Brand des Hofes Bauer im Stocket, Mühlgrub Nr. 45, aus. „Das Feuer entstand vermutlich durch Brandlegung“.

Am 15. November 1924 rückte die Wehr um 10 Uhr vormittags zum Brand des „Obergremelstorfergutes“ in Diepersdorf, Gemeinde Wartberg, aus. Die Spritze wurde nicht mehr in Betrieb genommen.

1925    

Im Feuerwehrkörper gab es nach kurzer Beruhigung wiederum Unstimmigkeiten. Von zwei Ausschussmitgliedern gab es einen Antrag, den Schriftführer des Amtes zu entheben. Erläuternde Gründe sind im Protokollbuch nicht dokumentiert. Der übrige Ausschuss sprach dem Schriftführer das Vertrauen aus und lehnte den Antrag ab. Das Problem ließ sich nicht lösen, denn nach einigen Ausschusssitzungen legte am 4.7.1925 der gesamte Ausschuss seine Funktion nieder und übergab der Gemeindevertretung das Kommando. In diesem Zusammenhang stand auch die Gründung einer Feuerwehr in Mandorf bzw. die Verselbständigung der Filiale Mandorf zur Debatte.
Der Gemeinderat musste rasch reagieren, denn es war unmöglich, dass die Gemeinde Adlwang ihrer Verpflichtung des Brandschutzes nicht nachkommen konnte. Bereits am 19.7.1925 fand eine Feuerwehr – Versammlung im Gasthaus Herzog statt, es kehrte wieder Besinnung ein, so dass die Funktion der Feuerwehr aufrecht erhalten werden konnte. Folgender Ausschuss wurde gewählt bzw. wiedergewählt:

Obmann: Florian Gaißberger, Ackerl in der Haid A 32    
Obmann Stellvertr.: Franz Herzog, Obermayrgut, Gastwirt A 5
Schriftführer: Johann Weiss, Tischlermeister
Kassier: Johann Panhuber, Hartl in Aigen Ma 30
I. Löschmeister: Karl Panhuber, Bauer zu Flachenegg Ma 26
II. Löschmeister: Max Oberreiter, Wagnermeister A 10    
III. Löschmeister: Josef Mandorfer, Digledergut A 19
Spritzenmeister:  Franz Höllhuber, S. v. Gangl Ma 29
Stellvertreter: Johann Altmann, Oberbrandnergut Ma 34
Zeugwart: Michl Pimminger    
Stellvertreter: Karl Schwarzenbrunner, S. v. Oberleitnergut Ma 47
I. Hornist: Franz Altmann, S. v. Mayr zu Flachenegg Ma 23

Steigermannschaft:
1. Felberbauer Florian, 2. Wasserbauer Franz, 3. Wasserbauer Johann, 4. Schned Michael, 5. Wimmer Josef, Neuhofer Johann, Kals Josef, Huemer Johann.
Schlauchlinie:
1. Ebner Franz, 2. Nöbauer Ignaz, 3. Kogler Josef, 4. Michael Altmann.
Spritzenmannschaft:
1. Altmann Leopold, 2. Steinmassl Karl, 3. Krenn Florian, 4. Panhuber Florian, 5. Tretter Josef, 6. Baumgartner Leopold, 7. Haselmair Georg, 8. Neubauer Franz, 9. Nöbauer Karl, 10. Rinnerberger Ferdinand, 11. Weiss Josef, 12. Achathaler Franz, 13. Atzlhuber Franz, 14. Zeilinger Georg, 15. Huemer Karl.

Der Gemeinderat hatte in Feuerwehrangelegenheiten viele Entscheidungen zu treffen. Vor allem war die Bespannung der Feuerspritze ein „unendliches nicht leicht lösbares Problem“.
Gemeinderatsprotokoll: 12.9.1925
P3: „Der Gemeindeausschuß beschließt, daß Johann Zeilinger seinen Leichenwagen im Feuerwehrdepot einstellen darf, doch muß das Kommando der Feuerwehr mit dieser Sache einverstanden sein.“

Gemeinderatsprotokoll: 14.11.1925
P3: „Der Gemeindeausschuß beschließt die Pferde welche bei einem Schadenfeuer als Bespannung der Spritze verwendet werden, bei der Haftpflicht versichern zu lassen. Weiters wurde beschlossen für Spritzenbespannung innerhalb der Gemeinde keine Entschädigung und für Spritzenbespannung bei einem Feuer außerhalb der Gemeinde 15 S als Entschädigung zu zahlen.“

Gemeinderatsprotokoll: 31.12.1925
P1: „Der Gemeindeausschuß hat beschlossen, daß, wenn bei einem Feuer ein zur Spritzenbespannung verwendetes Pferd verunglücken sollte, die Gemeinde einen Beitrag an den Pferdebesitzer leistet. Als Vertrauensmänner werden in dieser Angelegenheit die Herrn Johann Panhuber und Franz Breinesberger bestimmt.“

1926    

Scheinbar dürften die Kosten der Spritzenbespannung das Gemeindebudget sehr belastet haben, denn in der Märzsitzung hob der Gemeinderat die vorjährigen Beschlüsse auf.

6. Jänner 1926 musste die Feuerwehr zum Brand des Veitlehengutes in Mandorf Nr. 5 ausrücken.

Gemeinderatsprotokoll: 23. 3.1926
P4: „Wegen Spritzenbespannung bei einem Schadenfeuer wird beschlossen es beim alten Verhältnis zu belassen.“

Am 29. Juni rückte die Feuerwehr zum Brande des Scheidledergut nach Waldneukirchen aus.

1927    

5. April Ausrückung der Feuerwehr zum Brande des Pfaffenwimmerguts in Pfarrkirchen.

Einige Nachbarsfeuerwehren schafften sich bereits Motorspritzen (FF Pfarrkirchen 1923, Grünburg 1927 usw.) an, auch die Feuerwehr Adlwang sollte aufgerüstet werden. Das Thema behandelte der Gemeinderat in der Sitzung vom 7.8.1927.
Tagesordnung P6: „Bezüglich des Ankaufes einer Motorspritze für die Feuerwehr wird beschlossen, diese Angelegenheit vorläufig zurückzustellen und werden Herr Franz Herzog und Herr Michl Altmann betraut, sich über die Leistungen der verschiedenen Firmen, an Nachbarfeuerwehren bereits gelieferten Motorspritzen, zu informieren.“

Es vergehen noch ca. 20 Jahre, bis eine moderne Motorspritze von der Feuerwehr Adlwang in den Dienst genommen werden kann.

1928    

Am 18. März wurde die periodische Generalversammlung im Gasthaus Zeilinger abgehalten. Obmann Florian Gaißberger und beinahe der gesamte Ausschuss erfreuten sich der Wiederwahl. Neu gewählt wurde die Funktion des Obmann-Stellverteters mit Johann Zeilinger und des Schriftführers mit Alois Goldschwendt.
Obmann Gaißberger hat vorgeschlagen die Feuerwehr mit einer neuen Uniform einzukleiden. Zur Finanzierung der Anschaffung wurde eine vom Bürgermeister genehmigte Haussammlung durchgeführt.

Am 10. April beteiligte sich die Feuerwehr beim Brand des Söllnergutes in Katzenmarkt, Gemeinde Waldneukirchen, ohne Spritze.

Für die Neuuniformierung der Feuerwehr wurde die Schneiderarbeit an das Feuerwehrmitglied Schneidermeister Johann Bachleitner übertragen.

Am 28. April gab es in der Gemeinde Waldneukirchen wiederum Feueralarm. Die Wehr rückte mit zahlreicher Beteiligung zum Brand des Edlbergergutes mit Spritze aus.

Am 25. August war die Feuerwehr mit Spritze in Richtung Kematen ausgerückt. Der Einsatz musste jedoch in Eggendorf abgebrochen werden, da der Brandort in der Gemeinde Neuhofen zu weit entfernt war.

Ausrückung zum Gründungsfest und Depotweihe in Steinersdorf (29. Juni), Gemeinde Waldneukirchen und Wagenhub (26. August), Gemeinde Grünburg.

1929    

„Am 15.7. Ausrückung zum Brand des Knollengutes in Natzberg. Mit der Spritze wurde nach Natzberg gefahren. Die Mannschaft beteiligte sich ohne Spritze an den Löscharbeiten. Beteiligung 18 Mann. Am gleichem Tage nachmittags beteiligten sich 6 Mann ohne Spritze beim Brande des Schallauergutes in Waldneukirchen.“

Ordnerdienst: Am 28.7.1929 feierte unser hochwürdiger Pfarrer Pater Florian Groiß sein 25jähriges Priesterjubiläum. Die Feuerwehr beteiligte sich mit 30 Mann, 6 Männer waren für den Ordnungsdienst zuständig.

1930    

Die Generalversammlung wurde vom Hauptmannstellvertreter Johann Zeilinger in Vertretung des abwesenden Kommandanten Gaißberger (infolge Krankheit) geleitet.

Ausrückung mit 30 Mann zur Einweihung des Feuerwehr – Depots in St. Nikola, Gemeinde Waldneukirchen. In Bad Hall wurde die angeschaffte Motorspritze gesegnet und ihrer Bestimmung übergeben.

1931    

Der Wehrführerstellvertreter (Obmannstellvertreter) Johann Zeilinger führte erneut den Vorsitz bei der Generalversammlung. Es wurde der Beschluss gefasst, die nächsten Generalversammlungen gemeinsam mit der Musikkapelle durchzuführen.

„Am 29.3.1931 5,00Uhr vorm. rückte die Feuerwehr unter Kommando des Wehrführerstellvertreter Johann Zeilinger, 12 Mann mit einer Spritze zum Brande des Zeitlhubergutes in St. Nikola, Gemd. Waldneukirchen aus. Die Spritzenbespannung stellte Herr Zeilinger bei.“

Am 7.6.1931 beteiligten sich 12 Mann der Wehr bei der Depotweihe in Natzberg. Am gleichen Tag um ca. 9.15 Uhr abends gab es Feueralarm. Es brannten die beiden Ranshoferhäuser, Mühlgrub – Gemeinde Pfarrkirchen, ab. „Die Wehr rückte unter Kommando des Herrn Herzog mit einer Spritze aus. Die Bespannung stellte Herr Herzog bei. Am Brandplatze trafen nach und nach alle Wehrmänner ein und beteiligten sich aufopferungsvoll an den Löscharbeiten.“

Am 21.6. beteiligten sich 10 Mann an der Motorspritzenweihe in Steinersdorf, Waldneukirchen. Am 6.9. rückte die Feuerwehr mit der Musikkapelle zur Depotweihe der FF Bad Hall aus.

„Am 5.10.1931 um ½ 6 Uhr nachm. rückte die Feuerwehr zum Brande des Schredlgutes in Möderndorf, Gemd. Pfarrkirchen, aus. Die Spritzenbespannung stellte Herr Zeilinger bei.“

Am 8.6.1932 beschloss der o.ö. Landtag die neue Feuerpolizeiordnung. Dieses Gesetz sah noch immer die Bestellung von Feuernachtwächtern vor; die Freiwilligen Feuerwehren waren Vereine (§ 36); soweit die Kosten der Beschaffung und Erhaltung der notwendigen Löschgeräte, der Zeugstätten und des notwendigen Rüstzeuges nicht durch die Feuerwehr oder aus anderen Zuwendungen bestritten werden konnten, wurde die Ortsgemeinde dazu verpflichtet. Der o.ö. Landes-Feuerwehrfonds, von den Beiträgen der Feuerversicherungsanstalten dotiert, wurde von der o.ö. Landesregierung verwaltet.

Am 21.8.1932 wurde festgelegt, dass die Wehrführerprüfung nur noch an der Landes-Feuerwehrschule in Linz abgelegt werden kann und nicht mehr, wie bisher, bei Bezirksverbandstagungen und sonstigen Zusammenkünften.

Das Land Oberösterreich wurde in Pflicht-, Dienst- und Rufbereiche unterteilt. Der Pflichtbereich umfasste das Gemeindegebiet, der Dienstbereich die Nachbargemeinden und der Rufbereich die Gemeinden außerhalb des Dienstbereiches. Das Alarmwesen wurde neu organisiert.

Bild 10 1 Georg Zeitlinger, 2 Franz Breinesberger, 3 Karl SchwarzenbrunnerDas Kommando beschließt, dass die Herrn Karl Schwarzenbrunner (Oberleitner, später Besitzer der Seidledt), Franz Breinesberger (Wieglhub) und Georg Zeitlinger (Obernhub) die Feuerwehrschule in Linz besuchen sollen.

Am 17.6. beteiligten sich 11 Mann an der Motorspritzenweihe in Möderndorf, Gemd. Pfarrkirchen.

Bild 6: Georg Zeitlinger (1), Franz Breinesberger (2), Karl Schwarzenbrunner (3)

Am 19.9. beteiligten sich 13 Mann am Begräbnis des ehemaligen FF Kreisleiters Hermann Zeitlinger in Micheldorf. Beim Feuerwehrkameraden Florian Panhuber, Mandorf Nr. 21 wurde das Leichenmahl eingenommen und das Andenken an den begrabenen Kreisleiter mit einigen Litern guten Mostes angefeuchtet.

„Am 16.10. um ¾ 12 Uhr nachts brannte das Strassergute in St. Nikola, Gemd. Waldneukirchen ab. Bei diesem Brande beteiligten sich an den Rettungsarbeiten Herr Johann Zeilinger und Herr Johann Buchberger sowie die Mitglieder Balthasar Wasserbauer und Johann Gradauer.“

„Am 6.12. war Feueralarm. Um ½ 10 Uhr nachm. (abends) brach in der sogenannten Bergwieslersölden in Emsenhub Nr.: 12 Feuer aus. Die Feuerwehr Adlwang rückte mit einer Spritze aus. Die Bespannung stellte Herr Herzog bei. Nachtwache bzw. Feuerwachdienst bis 7 Uhr vorm. leisteten 8 Mann, welche um 7 h vorm. abgelöst wurden. Die Spritze rückte um 11 Uhr vorm. ein und wurden sodann die Geräte wieder in Ordnung gebracht.“

1933

Die Generalversammlung wurde nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit wieder vom Obmann Florian Gaißberger eröffnet. Nach dem Kassa- und Tätigkeitsbericht teilt der Obmann der Versammlung mit, dass er aus Gesundheitsgründen die Obmann-stelle zurücklegt. Den Vorsitz zur Ausschussneuwahl übergab er dem Wehrführerstellvertreter (Obmannstellvertreter) Johann Zeilinger.
Folgender Ausschuss wurde gewählt:

Obmann: Johann Zeilinger , Gastwirt, Hoftafern A 15    
 I. Obmann Stellvertreter: Franz Herzog , Gastwirt, Obermayrgut, A 5
 II. Obmann Stellvertreter: Karl Schwarzenbrunner, Seidledergut, Em 11
Schriftführer: Alois Goldschwendt, Gemeindesekretär
Kassier: Johann Panhuber, Hartl in Aigen Ma 30

Die Generalversammlung beschließt einstimmig den scheidenden Wehrführer Florian Gaißberger zum Ehrenwehrführer zu ernennen.

Bild 7: Gruppenfoto
v. l. der Reihe nach: Wehrführer Johann Zeilinger, Ignaz Dickbauer, Georg Zeitlinger, Leopold Wasserbauer, dahinter Johann Bachleitner, Huemer, Johann Wasserbauer, Franz Achathaler, Johann Zweckmayr, n.b., Max Oberreiter, n.b., Franz Altmann, n.b., Gradauer, n.b., dahinter in Zivil David Straßmayr.

Am 19.3.1933 hielt der hiesige Militärveteranenverein sein 25 jähriges Gründungsfest ab, die Feuerwehr beteiligte sich beim Kirchengang mit 18 Mann.

Am 2.7.1933 beteiligten sich 16 Mann unter Kommando des Herrn Ignaz Dickbauer an der Motorspritzen-, Auto- und Depotweihe in Waldneukirchen.

„Am 11.7.1933 um 2,00 Uhr früh brannte das Mayrhofergut in Nussbach ab. Die Feuerwehr rückte mit Bespannung des Herr Zeilinger aus, braucht am Brandplatz nicht mehr in Aktion zu treten.“

„Am 22.7.1933 um 7,00 Uhr nachm. brannte das Egglseergut in Mühlgrub, Gemd. Pfarrkirchen durch Blitzschlag ab. Ein Teil der Mannschaft führ mit dem Auto zur Brandstätte und traf als erste Feuerwehr dort ein. Die Spritzenbespannung stellte Herr Zeilinger bei.“

„Am 31.10.1931 um 9 ¼ Uhr vorm. rückte die Feuerwehr zum Brande des Schuhwimmergutes in Möderndorf, Gemd. Pfarrkirchen aus. Bespannung stellte Herr Zeilinger bei. Es beteiligten sich 30 Mann. Die Spritze trat jedoch nicht mehr in Aktion.“

1934    

Der I. Wehrführerstellvertreter Franz Herzog übergibt seine Funktion dem II. Wehrführerstellvertreter Karl Schwarzenbrunner.

Die Sanitätsabteilung hat bei zwei Krankentransporten mitgewirkt.

1935    

„Am 15.8.1935 brannte das Zehetleitnergut in Wartberg an der Krems ab. Infolge telephonischer Nachricht wurde wegen zu weiter Entfernung die Ausfahrt unterlassen.“

„Am 3.8.1935 9,00 Uhr vorm. brannte das Plankenbergergut in Pfarrkirchen ab. Eine Ausfahrt zu diesem Brande unterblieb, weil eine Verständigung einlangte, daß genügend Spritzen am Brandplatz sind.“

„Am 4. August abends brannte das Sturmlehnergut in Mandorf Nr.: 4, infolge Blitzschlag nieder. Die Feuerwehr Adlwang lokalisierte den Brand allein. Um 7 h früh rückte die Wehr wieder ein. Spritzenbespannung stellte Herzog bei. Besonders lobend muß bei diesem Brande die Tätigkeit der Sanitätsmannschaft erwähnt werden, welche durch ihre fortgesetzten Wiederbelebungsversuche, der vom Blitz getroffenen und beteubten Anna Hagauer das Leben zu retten vermochten.“
1935 wurde beschlossen, die bisherige Bezeichnung „Österreichischer Verband für Feuerwehr- und Rettungswesen“ in „Österreichischer Feuerwehrverband“ abzuändern, da man es als selbstverständlich ansah, dass die Rettungsabteilungen zur Feuerwehr gehörten.

1936    

Mehrere Funktionsträger des Ausschusses haben die Feuerwehr verlassen. Folgende Funktionen wurden neu besetzt:
I. Wehrführerstellvertreter wird Johann Panhuber, bisher Kassier, Georg Zeilinger wird zum Kassier gewählt, Johann Wasserbauer übernimmt die Funktion des Löschmeisterstellvertreters. Weitere Neubesetzungen: II. Löschmeisterstellvertreter Florian Felberbauer, 1. Steiger Franz Achathaler, 2. Steiger Balthasar Wasserbauer. Franz Breinesberger wird als Stellvertreter zur Schlauchlinie eingeteilt und Johann Gradauer in die Wehr aufgenommen und der Steigerabteilung zugeteilt.

Am 18. April kam es beim Bäckermeister Leitner zu einem „Rauchfangbrand“. 7 Mann der Feuerwehr konnten nach mehrstündigen Bemühungen mit der Spritze den Brand löschen.

Am 14. Oktober brannte das Gutbrunnerhaus in Waldneukirchen. Die Feuerwehr Adlwang rückte mit 20 Mann aus. Die Pferdebespannung stellte Herr Zeilinger bei.

1937    

Der Wehrführerstellvertreter Johann Panhuber stellt sein Amt zur Verfügung, Karl Dietermayr vom Hartmayrgut wird zum neuen Wehrführerstellvertreter gewählt.

Die Feuerwehr suchte alljährlich um finanzielle Unterstützung bei der Gemeinde an. Je nach Finanzlage wurde von der Gemeinde eine „Subventionen“ in Form eines Geldbetrages bewilligt. Für das Jahre 1937 gab es keine Subvention, stattdessen wurde eine Naturalgabe gewährt. Gemäß Sitzungsprotokoll vom 28.4.1937 beschloss der Gemeinderat folgende Zuteilung:
P 2)    „Dem Ansuchen der Musikkapelle um eine Subvention wird Folge gegeben und eine Subvention von S 200,- bewilligt. Dem Ansuchen der freiwilligen Feuerwehr wird keine Folge gegeben, doch wird beschlossen, den ausrückenden Feuerwehrmännern anläßlich des Fronleichnamstages je eine Portion Rindfleisch und einen Liter Most aus der Gemeindekasse zu zahlen.“ Noch dachte niemand daran, dass die Fronleichnamsbeteiligung im Jahre 1937 für lange Zeit die letzte sein sollte. 1938 änderte sich das politische System im Land. Der Staat hörte zu existieren auf, der Fronleichnamsfeiertag wurde auf einen Sonntag verlegt. Die Feuerwehr, die Musikkapelle durften an religiösen Festen nicht mehr teilnehmen.

Am 11. Juli sorgten 12 Mann der Feuerwehr beim Musikfest den Straßenordnerdienst.
„Am 9.9.1935 um 4,00 Uhr nachm. war Ausrückung zum Brande des Mitterbauerngutes in Sinzendorf, Gemeinde Nussbach. Beim Forsterleitner kehrte jedoch die Spritze wieder um, da der Bericht kam, daß die Hilfe nicht mehr notwendig sei.“

1938    

Nach dem Einmarsch im März 1938 werden Österreichs Feuerwehren dem deutschen Feuerwehrwesen angeglichen.

1937 genehmigt der o.ö. Landtag das neue Feuerwehrgesetz. Die Feuerwehren wurden vom Vereinsgesetz entbunden und zu Körperschaften „öffentlichen Rechts“ erklärt. Eine praktische Auswirkung dieses Gesetzes trat jedoch insofern nicht mehr ein, als es erst am 4.2.1938 in Kraft trat und mit 12.3.1938 der Anschluss an das Deutsche Reich erfolgte.

Die Feuerwehren bekamen den Auftrag, den Beschluss der Vereinsauflösung zu fassen und hierüber Meldung zu erstatten. Mit Erlass der o.ö. Landeshauptmannschaft vom 28.5.1938 wurde die Angleichung des o.ö. Feuerwehrwesens an das des Deutschen Reiches durchgeführt. In jeder Gemeinde gab es nun nur noch eine Feuerwehr. Am 3.7.1938 wurde die Auflösung des Österreichischen Feuerwehrverbandes beschlossen.

„Am 13.3.1938 anläßlich des Fackelzuges aus Anlaß der Machtübernahme in Österreich durch den Führer Adolf Hitler, beteiligte sich die Feuerwehr mit 32 Mann. Am 30.3 fand im Gasthaus Zeilinger eine außerordentliche Generalversammlung statt. Hierbei wurden anläßlich der Umstellung infolge der Machtübernahme durch die NSDAP die alten Funktionäre wieder berufen.“

Der Obmann Johann Zeilinger erhielt eine „Ehrenmedaille für langjährige Dienste im Feuerwehr- und Rettungswesen.“

Am 29. Sept. um ½ 4 h nachmittag brannte der Mayrhof beim Pfarrhof, bis auf das Mauerwerk nieder. Hiebei beteiligte sich die Feuerwehr vollzählig und gelang es ihr im Verein mit zivilen Helfern, das schwer gefährdete Vieh fast ganz zu bergen. Nur eine Kuh welche sich losrieß mußte von den Hausleuten auslassen werden wodurch sie schwere Brandwunden erlitt und nach einigen Tagen notgeschlachtet werden mußte. Ein Eber welcher sich nicht fangen ließ kam in den Flammen um und ein weiteres Schwein mußte notgeschlachtet werden. Bei diesem Brande waren die Feuerwehren von Natzberg, Pfarrkirchen, Waldneukirchen und Bad – Hall erschienen.“

Im Oktober 1939 wurde der Landesverband aufgrund des Deutschen Reichsgesetzes für Feuerlöschwesen aufgelöst. Die Feuerwehren wurden im Bezirk Oberdonau zusammengefasst. Die Berufsfeuerwehr wurde zur Feuerschutzpolizei, die Freiwillige Feuerwehr zur Hilfspolizeitruppe erklärt. Das Rettungswesen wurde vom Feuerwehrwesen abgetrennt und dem Roten Kreuz bzw. den Rettungsgesellschaften übertragen.

Bild 8: Brandruine Wimmergut oder „Moarhof“, Adlwang 2

1939    

Der Schriftführer Alois Goldschwendt legt sein Amt nieder, David Straßmayr wird zum neuen Schriftführer gewählt.

Am 1. Mai rückte die Feuerwehr vollzählig zu Maifeier aus. Die traditionelle Kirchenparade zum Florianifest (Anfang Mai) dürfte erstmals entfallen sein, im Protokollbuch ist keine Erwähnung enthalten! Am 4. Mai wurde die Hauptübung und Umschulung abgehalten, es beteiligten sich 25 Mann.

Mannschaftsstand: 35 Mann, davon sind 7 zur Heeresdienstleistung einberufen worden.

Sanitätsbericht 1939 – folgende Hilfe wurde geleistet:
Am 13. März musste einem verunglückten Motorradfahrer ein Verband angelegt werden; am 28. März barg man eine Leiche – der Verunglückte wurde in die Leichenhalle gebracht; am 30. März musste die Leiche in der Begleitung der Sanität in sein Haus gebracht werden; am 3. Juli wurde dem Arbeitsdienstler Kogler Franz ein Verband angelegt; am 4. Oktober erhielt ein Verletzter einen Verband oberhalb des Auges.

1940    

Die Hauptversammlung am 21.1.1940 wurde vom „Obertruppführer“ Johann Zeilinger abgehalten. Von den 2 Tagesordnungspunkten wurde unter Pkt. 1. beschlossen, das Zeughaus der Feuerwehr einer ordentlichen Reparatur zu unterziehen.

Den Tätigkeitsbericht für das Jahr 1940 protokollierte ein neuer Schriftführer. Johann Bachleitner übernahm die Schriftführertätigkeit, diesbezügliche Angaben über Änderungen im Ausschuss sind im Protokollbuch nicht enthalten. Im Jahre 1940 fand wie gewöhnlich die Frühjahrs- und Herbstübung statt, neu sind die monatlichen Appelle. Nur im Juli und August fand kein Appell statt, es war Erntezeit.

1941    

Die Hauptversammlung am 11.3.1941 wurde von „Wehrführer“ Johann Zeilinger abgehalten. Die 2 Tagesordnungspunkte Tätigkeits- und Kassabericht wurden zur Kenntnis genommen.
Im Jahre 1941 fanden außer im Monat Oktober die monatlichen Appelle satt.

Am 20.2. brannte eine Holzhütte bei der Schule ab; bei der Brandbekämpfung beteiligten sich 10 Mann.

Sanitätsbericht für das Jahr 1941:
Am 7. Mai wurde dem Landarbeiter Johann Schlapp durch Max Oberreiter ein Verband am linken Fuß und am Kopf angelegt. Am 6.1. 1942 wurde der Kamerad Michel Altmann von einem Pferd am Kopf verletzt, ein Verband musste ihm angelegt werden.

1942    

Die Hauptversammlung fand am 5.3.1942 statt. In der Sprachregelung gibt es nunmehr keinen Feuerwehrmann, sondern es wurden Truppmänner ernannt und Truppmänner zu Obertruppmännern befördert.

Im Jahre 1942 fanden außer im Monat Oktober die monatlichen Appelle satt.

1943    

Die Hauptversammlung am 31.1.1943 wurde von „Wehrführer“ Johann Zeilinger abgehalten. Zur Versammlung erschienen 22 Kameraden und der Bürgermeister.
Im Jahre 1943 fanden Übungen und verschiedene Dienste wie „Fußdienst, Walddienst, Meldedienst sowie Nachtdienste und auch Nachtübungen“ statt. Die allmonatlichen Zusammenkünfte werden nicht mehr als Appelle bezeichnet.

1944    

Die Hauptversammlung fand am 2.4.1944 im Gasthaus Zeilinger statt. Die Versammlung wurde vom Führer der Wehr Herrn Johann Zeilinger eröffnet, beim Schlusswort dankt der Schriftführer den Kameraden im Namen des Führers der Wehr für ihr Erscheinen. Das Protokoll unterzeichnete Johann Bachleitner als „Führer der Wehr“. Im Protokoll findet sich jedoch kein Hinweis, dass eine Führer- oder Kommandantenwahl oder Neubesetzungen im Kommando durchgeführt wurden. Kommandant Johann Zeilinger hatte die Geschäfte und Leitung der Feuerwehr dem Schriftführer Johann Bachleitner anvertraut.

Im Jahre 1944 fanden fast jeden Monat Übungen sowie verschiedene Dienste statt. Am 28. Mai wurde Hochwasserhilfe in der Mühle des Kameraden Ignaz Dickbauer geleistet.

Am 28.5. entstand durch Blitzschlag beim Mair in Hof in Weißenbach ein Brand. Der Feuerwehr war es nicht möglich, mit der Spritze zum Brandobjekt auszurücken, da durch Hochwasser die Brücke bei der Brandmühle nicht passiert werden konnte. Ein Teil der Feuerwehrmänner beteiligte sich bei der Brandbekämpfung. Die Löscharbeiten übernahm die Feuerwehr Möderndorf.

1945    

In den letzten Kriegsmonaten ruhten im Feuerwehrkörper alle Aktivitäten. Ausrückungen oder Übungen fanden nicht mehr statt. Kurz vor dem Zusammenbruch im April 1945 erhielt die freiwillige Feuerwehr Adlwang eine Motoreinheitsspritze vom Typ TS 8, Fabrikat Rosenbauer. Die Motorspritze bekam Johann Bachleitner vom Bezirkskommandanten Aichinger geschenkt, lediglich die Transportkosten im Ausmaß von „S“ 22,- waren zu bezahlen.

Nach Kriegsende kam wieder Schwung in die Feuerwehr. Mit Hilfe der Gemeinde gelang es ein Auto zu kaufen. „Aus den Wehrmachtsbeständen wurde ein fast neuer LKW Steyr A sichergestellt und in den Dienst der Feuerwehr gestellt.“

Die Spritze dürfte schadhaft gewesen sein, denn Johann Bachleitner berichtet, dass er mit seinen Kameraden David Straßmayr und Felix Pastleitner die Motorspritze zerlegte und nach 6-stündiger Arbeit die Funktionstauglichkeit hergestellt hatte.

Am 15. Mai brannte das Anwesen Franz Kletzmayr, das Tremelgut zu Weißenbach in Möderndorf Nr. 29, „nachdem Stroh auf eine elektrische Leitung gefallen war“. Der Nachbarhof, das Ofnergut, Möderndorf 34, geriet durch Funkenflug ebenfalls in Brand. Zum Einsatz kam die fahrbare Handdruckspritze, die Feuerwehrkamerad Johann Hieslmayr mit dem Traktor zum Brandort transportierte.

Im Herbst fand die erste Übung mit der neuen Motorspritze statt, bei der auch Bürgermeister Passenbrunner anwesend war.

Die Zusammenlegung aller in einer Ortsgemeinde bestehenden Freiwilligen Feuerwehren zu einer Gemeindefeuerwehr wurde aufgehoben (hat Adlwang nicht betroffen, da es nur eine Feuerwehr gab), die seinerzeit gebildeten Löschzüge konnten wieder selbstständige Feuerwehren werden. Statt der früheren Bezirksverbände wurden Abschnitte gebildet, an deren Spitze jeweils ein Abschnitts-Feuerwehrkommandant steht.

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Thema von Anders Norén